Unser Gehirn ist faszinierend. Ein “riesiges” Beispiel zeigt hier die Tischlerei “Gegusch” in Hermsdorf. Schauen Sie sich bitte dieses Foto an, geknipst vom “Kaiser’s”-Parkplatz:
Es ist doch erstaunlich, wie selbstverständlich man das Wort TISCHLEREI liest, obwohl nur ein einziger Buchstabe (das letzte i) vollständig ist, nicht wahr?
Ich finde diese Fassaden-Kunst ganz bemerkenswert und freue mich immer wieder darüber.
Einige Sprachen (wie z.B. das Hebräische) verzichten ja im geschriebenen Text auf Vokale. Forscher haben längst heraus gefunden, dass sogar die Reihenfolge der Buchstaben in einem Wort für die Lesbarkeit relativ unerheblich ist. Nur der erste und der letzte Buchstabe sollte stimmen.
Hier ein älterer Beispieltext, den ich online fand:
Afugrnud enier Sduite an enier Elingshcen Unvirestiät ist es eagl, in wlehcer Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen in eniem Wrot sethen, das enizg wcihitge dbaei ist, dsas der estre und lzete Bcuhtsbae am rcihgiten Paltz snid. Der Rset knan ttolaer Bölsdinn sien, und du knasnt es torztedm onhe Porbelme lseen. Das ghet dseahlb, wiel wir nchit Bcuhtsbae für Bcuhtsbae enizlen lseen, snodren Wröetr als Gnaezs. Smtimt’s?
Das funktioniert übrigens auch in der Fremdsprache. Hier der Originaltext der angesprochenen Studie:
Aoccdrnig to a rscheearch at an Elingsh uinervtisy, it deosn’t mttaer in waht oredr the ltteers in a wrod are, the olny iprmoetnt tihng is taht frist and lsat ltteer is at the rghit pclae. The rset can be a toatl mses and you can sitll raed it wouthit porbelm. Tihs is bcuseae we do not raed ervey lteter by it slef but the wrod as a wlohe. ceehiro.